Die Heilkraft des Schreibens

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Die Heilkraft des Schreibens

Schreiben wirkt! Wer dem Papier seine Gefühle anvertraut, entlastet nicht nur die Seele. Er lernt sich selbst auch besser kennen. Die Heilkraft des Schreibens ist ein Mittel in dunkle Momente alles heller erscheinen zu lassen. die Heilkraft des Schreibens

Sobald man etwas niederschreibt, wiegt es schon nicht mehr so schwer. Zum Beispiel über eine unerfüllte Liebe. Wenn das Erlebte vor einem steht, ist es, als müsste man es nicht mehr alleine tragen. Man kann dann auch weinen. Und der Schmerz kann durch die Heilkraft des Schreibens davon schwimmen.

Versuche, sich durch die Heilkraft des Schreibens selbst zu heilen

 die Heilkraft des Schreibens

Die Erkenntnis, dass Schreiben hilft, ist nicht neu. Jeder der sich in kummervollen Stunden seinem Tagebuch anvertraut hat, weiß das. Auch beim Blick in die Weltliteratur trifft man überall auf verletzte Seelen – und ergreifende Versuche, sich mit der Heilkraft des Schreibens selbst zu heilen. Berühmt ist nicht nur das Tagebuch der Anne Frank oder Frank Kafkas Brief an den Vater. Auch der britische Schriftsteller Graham Greene bringt es auf den Punkt: „Schreiben ist eine Art Therapie.“

 

Emotionale Erleichterung durch die Heilkraft des Schreibens

Wenn Schreiben Therapie ist – lässt es sich dann auch geziehlt einsetzen? Der amerikanische Psychologe James Pennebaker war davon überzeugt. Mitte der 80iger-Jahre untersuchte er die von ihm entwickelte Methode des expressiven Schreibens. Für den Test teilte er Studierende in zwei Gruppen ein und ließ sie schreiben: 15 Minuten lang und mehrere Tage hintereinander. Die einen über ein belastendes Ereignis, einen Unfall, eine verlorene Liebe, die anderen über ein oberflächliches Thema wie ihre Zeitplanung. Wer sich auf dem Papier emotional erleichtert hatte, fühlte sich in den folgenden Monaten wohler und suchte seltener einen Arzt auf. Weitere Studien zeigten sogar messbare körperliche Veränderungen: Das Immunsystem wurde schlagkräftiger, der Blutdruck sank.

Inzwischen haben viele Untersuchungen die positiven Effekte der Heilkraft des Schreibens bestätigt. Doch wie wirkt Schreiben und warum?

Schreiben ist zunächst eine Entlastung.

Papier als Gesprächspartner

 die Heilkraft des Schreibens

Schmerzvolle Gefühle wegzusperren, vor sich und anderen, gilt Psychologen zufolge als schädlich. Wer ein Trauma erlitten hat, verarbeitet das Erlebte leichter, wenn er die Emotionen Menscchen gegenüber ausdrücken kann, die mitfühlen und zuhören. Doch was, wenn ein solcher Zuhörer fehlt – oder das nötige Vertrauen? Untersuchungen zeigen, dass auch Papier ein intimer „Gesprächspartner“ sein kann.

Doch Schreiben schafft nicht nur ein Ventil für Gefühle. Sie lassen sich dadurch auch verarbeiten. Man löst sich aus Grübelschleifen. Im Formulieren finden die Gedanken eine Struktur. Das Innere bahnt sich einen Weg nach außen. Wo Zufall war, schafft es einen Zusammenhang, tritt einem als etwas Fassbares gegenüber. Man kann den Text erneut lesen, analysieren, sich selbst erkennen.

Und noch mehr: Wenn das Leben so stark erschüttert wurde, dass es fast zerbricht, verleiht Erzählen eine neue Form. Alle Berichte, Bücher, Blogs über Krankheiten und andere Schicksalsschläge – sie sind auch ein Versuch, das Erlebte in eine Geschichte zu bringen und ihm so Sinn zu verleihen.

 die Heilkraft des Schreibens

Die Heilkraft des Schreibens versucht all das zu nützen. Doch dazu muss man erst mal ins Formulieren kommen. In der Hand ein Stift, vor sich ein leeres Blatt Papier: Nicht wenige fühlen sich in einer solchen Situation blockiert wie in der Schule, wo Diktate und Aufsatzdidaktik jede Schreiblust abtöteten.

Wichtig ist, die ursprüngliche Freude am Fabulieren wiederzuerwecken. Zum Beispiel durch freies Assoziieren. Ist die Lust geweckt, lässt sie sich vielfältig nutzen. Etwa durch kreatives Schreiben, das Fantasie freisetzt. Die Heilkraft des Schreibens bahnt nicht nur den Weg zu tief liegenden, oft schmerzhaften Gefühlen. Sie soll auch Möglichkeiten bieten, diese zu verarbeiten.

Distanz schaffen

Wie jede Therapie kann die Heilkraft des Schreibens auch Nebenwirkungen haben. Zum Beispiel, dass man sich nur tiefer in alte Schmerzen hineinwühlt. Doch es gibt Mittel dagegen: Struktur ist überaus wichtig! Man kann überborenden Gefühlen etwas Begrenzendes entgegen setzen, etwa durch bestimmte Textformen. Auch profitiert, wer statt „ich“ „er“ oder „sie“ verwendet. Die dritte Person schafft mehr Distanz. Über Briefe lässt sich ein Dialog mit Menschen suchen, mit denen dieser real nicht möglich ist.

 die Heilkraft des Schreibens

Die Heilkraft des Schreibens kann einem den Weg in ein Leben zeigen, das für einen heute eine heitere Geschichte schreibt. Fangen wir heute noch an!

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